Verwaltung der Norddeutschen Post
zitiert aus dem Posthandbuch 1870
ergänzt gemäß Philatelie 548, S.32-34

Organisation der Postverwaltung des Nord
deutschen Bundes. 



Zur speciellen Ausübung des Postverwaltungsdienstes im Norddeutschen Postgebiete bestehen an folgenden Orten Ober-Post-Directionen:


Aachen (für den Regierungsbezirk Aachen) bis 31.12.1870

Arnsberg (für den Regierungsbezirk Arnsberg),

Berlin (für die Haupt- und Residenzstadt Berlin),

Braunschweig (für das Herzogthum Braunschweig),

Breslau (für den Regierungsbezirk Breslau),

Bromberg (für den Regierungsbezirk Bromberg) bis 30.9.1869,

Cassel (für den Regierungsbezirk Cassel und für das Fürstenthum Waldeck),

Coblenz (für den Regierungsbezirk Coblenz),

Cöln (für die Regierungsbezirke Cöln und Aachen (ab 1.1.71)),

Cöslin (für den Regierungsbezirk Cöslin),

Danzig (für den Regierungsbezirk Danzig),

Darmstadt (für das Grossherzogthum Hessen, einschliesslich desjenigen Theils, welcher dem Norddeutschen Bunde nicht angehört),

Düsseldorf (für den Regierungsbezirk Düsseldorf),

Erfurt (für den Regierungsbezirk Erfurt, für das Grossherzogthum Sachsen-Weimar-Eisenach, für das Herzogthum Sachsen-Meiningen, für das Herzogthum Sachsen-Coburg-Gotha, für das Fürstenthum Schwarzburg-Rudolstadt, für das Fürstenthum Schwarzburg-Sondershausen, für das Fürstenthum Reuss älterer Linie, für dasFürstenthum Reuss jüngerer Linie),

Frankfurt a. M. (für den Regierungsbezirk Wiesbaden und für die Hohenzollernschen Lande), 

Frankfurt a. O. (für den Regierungsbezirk Frankfurt a. O.),

Gumbinnen (für den Regierungsbezirk Gumbinnen),

Halle a. S. (für den Regierungsbezirk Merseburg),

Hannover (für die Provinz Hannover mit Ausschluss der Landdrosteien Aurich und Osnabrück),

Kiel (für Holstein, Schleswig und Lauenburg und für das Grossherzoglich Oldenburgische Fürstenthum Lübeck), 

Königsberg i. Pr. (für den Regierungsbezirk Königsberg i. Pr.),

Leipzig (für das Königreich Sachsen und für das Herzogthum Sachsen-Altenburg),

Liegnitz (für den Regierungsbezirk Liegnitz),

Magdeburg (für den Regierungsbezirk Magdeburg und für das Herzogthum Anhalt),

Marienwerder (für den Regierungsbezirk Marienwerder),

Metz (für Lothringen) ab 31.10.1870 (vorher ab 8.10.1870 Nancy)

Minden (für den Regierungsbezirk Minden) bis 30.6.1869,

Münster (für die Regierungsbezirke Münster und Minden (ab 1.7.1869), für das Fürstenthum Schaumburg-Lippe, sowie für das Fürstenthum Lippe),

Oldenburg (für das Grossherzogthum Oldenburg mit Ausschluss der Fürstentuümer Birkenfeld und Lübeck, für das Jade-Gebiet und für die Landdrosteien Aurich und Osnabrück)*),

Oppeln (für den Regierungsbezirk Oppeln),

Posen (für die Regierungsbezirke Posen und Bromberg (ab 1.10.1869)),

Potsdam (für den Regierungsbezirk Potsdam), 

Schwerin (für die Grossherzogthümer Mecklenburg-Schwerin und Mecklenburg-Strelitz),

Stettin (für die Regierungsbezirke Stettin und Stralsund (ab 1.7.1868)),

Stralsund (für den Regierungsbezirk Stralsund) bis 30.6.1868,

Straßburg i. Els. (für das Elsass) ab 6.10.1870

Trier (für den Regierungsbezirk Trier und für das Grossherzoglich Oldenburgische Fürstenthum Birkenfeld).

Die specielle Verwaltung und der Betrieb des Postwesens in den Hansestädten Bremen, Hamburg und Lübeck wird durch die daselbst errichteten Ober-Post-Aemter wahrgenommen.

Vom General-Post-Amte des Norddeutschen Bundes ressortiren die vorgenannten Ober-Post-Directionen, die Ober-Post-Aemter in den Hansestädten und das Zeitungs-Comptoir in Berlin.

Den Ober-Post-Directionen sind die in ihren Bezirken befindlichen Post-Anstalten (Post-Aemter und Post-Expeditionen) zunächst untergeordnet

Die Post-Anstalten in den Gebieten der Hansestädte Bremen, Hamburg und Lübeck ressortiren von den Ober-Post-Aemtern in diesen Städten.
*) Im Posthandbuch 1868 werden die Landdrosteien Aurich und Osnabrück des Regierungsbezirkes Hannover nicht  Oldenburg zugerechnet.