C        Postfracht vom Deutschen Reich nach Griechenland über Belgien, England

           01.01.1875 – 23.08.1889

 C1     Über Belgien und England 01.01.1875 – 31.10.1878

         Pakete nach Griechenland über Belgien, England sind bis 50 kg mit oder ohne Wertangabe bis

            Pyräus (Athen), Nauplia, Syra, Corfu, Kephalonien, Zante, Cerigo mittels Spediteur möglich. Bis

            zum Taxgrenzpunkt Herbesthal (Belgische Grenze) gelten Deutsche Tarife und Gebühren, ab

            Herbesthal die Gebühren und Tarife der Belgischen Eisenbahn und ab der Küste die Britischen Tarife

            und Gebühren. Die Pakete nach Pyräus, Nauplia, Syra sind bis London und die Pakete nach Corfu,

            Kephalonien, Zante, Cerigo bis Liverpool zu frankieren. Die Kosten für den Transport bis zu den

            Bestimmungsorten  sind vom Absender mittels  Frankozettels zu tragen.

           

C1.1    Zunächst ist der Deutsche Gewichtstarif bis Herbesthal zu berechnen:

           

Tabelle 1a    Deutscher Pakettarif 01.01.1875 – 31.07.1914

(Württemberg erst ab 01.07.1875, Bayern erst ab 01.01.1876, bis dahin: 1M = 35 kr.)

„Sperrig“ ab 27.04.1888:  + 50%;

Periode

01.01.1875 – 31.07.1914

Entfernung km

≤75             ≤150           ≤375           ≤750           ≤1125         >1125

Pakete bis 5kg

0,25M        0,50M         0,50M         0,50M         0,50M        0,50M                                       

            bis 6kg

0,30M        0,60M         0,70M         0,80M         0,90M        1,00M

Über 6kg je kg

0,05M        0,10M         0,20M         0,30M         0,40M        0,50M

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

                Im Falle einer Versicherungsgebühr sind folgende Deutsche Gebühren bis Herbesthal

            hinzuzurechnen:

           

Tabelle 1b      Deutsche Versicherungsgebühr 01.01.1875 – 31.07.1914

je 300 M

0,05 M

Mindestgebühr: 0,10 M

 

 

           

C1.2    Belgische Tarife und Gebühren bis Ostende:

            Es ist jeweils der höhere von folgenden Tarifen anzusetzen:

            Belgischer Gewichtstarif auf der Belgischen Staatseisenbahn:

            bis 2 kg  :  0,40 M;   > 2 kg –  5 kg :  0,60 M;  > 5 kg – 10 kg :  0,80 M;

            >10 kg : je kg : 0,08 M (der resultierende Betrag des Gewichtstarifs wird auf den nächst höheren

            durch 5 Pf. teilbaren Betrag aufgerundet);

            Belgischer Werttarif auf der Belgischen Staatseisenbahn:

            0,20 M je 800 M, Minimumgebühr: 0,40 M

 

C1.3    Britische Tarife und Gebühren

            Die britischen Tarife und Gebühren werden in den Deutschen Reichspaketposttarifen für einen

            langen Zeitraum in Goldfranken (1GF = 100 Cts) angegeben und müssen nach dem Aufsummieren

            aller GF-Anteile nach folgender Tabelle in Reichsmark umgerechnet werden:

 

Tabelle 2    Nach Summierung aller Goldfrankenbeträge Umrechnung der Goldfranken in Reichsmark

GF

M

GF

M

GF

M

GF

M

0,05

0,05

0,30

0,25

0,55

0,45

0,80

0,65

0,10

0,10

0,35

0,30

0,60

0,50

0,85

0,70

0,15

0,15

0,40

0,35

0,65

0,55

0,90

0,75

0,20

0,20

0,45

0,40

0,70

0,60

0,95

0,80

0,25

0,20

0,50

0,40

0,75

0,60

1,00

0,80

           

            Bei den Britischen Gewichtstarif muss erst der Gewichtstarif bis London verwendet und

            gegebenenfalls anschließend der Gewichtstarif bis Liverpool addiert werden.

 

Tabelle 3   Gewichtstarife von Belgischer Küste bis London

01.01.1875 – 31.08.1879

01.09.1879 – 31.03.1881

 

 

bis 0,5 kg

1,50 GF

bis 2 kg

2,10 GF

>0,5 – 2 kg

1,75 GF

>2 – 5 kg

3,10 GF

>2,0 – 5 kg

2,40 GF

>5 – 13 kg

3,60 GF

>5 – 12 kg

3,50 GF

13 – 14 kg

3,85 GF

>12 – 13 kg

3,575 GF

>14 kg je zusätzl. kg

0,275 GF

>13 kg je zusätzl. kg

0,275 GF

           

           

 

               

 

 

 

 

 

 

Tabelle 4   Gewichtstarife von London bis Liverpool

01.01.1875 –  31.03.1881

bis 0,5 kg

0,80 GF

>6 – 10 kg

3,10 GF

>0,5 – 1,00 kg

1,25 GF

>10 – 14 kg

3,20 GF

>1,00 – 3,00 kg

2,20 GF

>14 – 25 kg

3,50 GF

>3,00 – 6,00 kg

2,50 GF

>25 – 50 kg

4,40 GF

 

 

 

               

               

 

               

                Die Britischen Versicherungsgebühren, werden folgendermaßen eingeteilt: in Warenpakete mit

            Wertangabe, bei denen die Versicherungsgebühren dem Gewichtstarif  hinzugezählt werden, und in

            Wertpakete  („colis     finance“)  die Blattgold, Quecksilber,  Platin, Wertpapiere, Edelsteine, etc.

            enthalten, bei denen nur ein Werttarif berechnet wird, der Gewichtstarif entfällt.

            Die gewöhnlichen Britischen Versicherungsgebühren betragen: je 100 GF oder einen Teil von

            100GF:  0,10 GF; Minimumgebühr: 0,20 GF;

            Der Britische Werttarif für Pakete mit Wertangabe, enthaltend Blattgold, Silber, Quecksilber, Platin,

            Wertpapiere, Edelsteine („colis finance“) betrug bis Southampton bis 16.02.1876:

            Bis 8 000 M (10 000 GF)  für je 800 M (1 000 GF):  3,00 GF;

             >8 000 M bis 16 000 M    für je 800 M (1 000 GF):  2,50 GF; Mindesttarif: 30,00 GF;

             >16 000 M bis 80 000 M  für je 800 M (1 000 GF):  2,00 GF; Mindesttarif: 50,00 GF;

            Ab 17.02.1876 wurde der bisherige Werttarif für  colis finance“ nur bis London gerechnet, und für

            die Strecke bis Liverpool eine extra Gebühr von 0,50 GF je 800 M berechnet.

            Es gab allerdings ab 17.02.1876 noch die neue Zusatzregelung, dass in allen Fällen, bei denen die

            Summe aus normalen Versicherungsgebühren plus britischem Gewichtstarif niedriger waren als der

            Werttarif für die „colis finance“, diese angesetzt werden konnte.

 

C2       Über Belgien und England 01.11.1878 – 31.03.1881

         Pakete nach Griechenland  über Belgien, England sind bis 50 kg mit oder ohne Wertangabe bis

            Pyräus (Athen), Nauplia, Syra, Corfu, Kephalonien, Zante, Cerigo mittels Spediteur möglich.. Bis zur

            belgischen Küste gilt der deutsch-belgische Gewichtstarif und die deutsch-belgische Versicherungs-

            gebühr und ab der Küste gelten der britische Gewichtstarif und die britische Versicherungsgebühr.

            Die Pakete nach Pyräus, Nauplia, Syra sind bis London und die Pakete nach Corfu, Kephalonien,

            Zante, Cerigo bis Liverpool zu frankieren. Die Kosten für den Transport bis zu den Bestimmungs-

            orten  sind vom Absender mittels  Frankozettels zu tragen.

 

C2.1    Siehe C1.1

 

C2.2    Pakete bis 5 kg, deutsch-belgische Tarife und Gebühren

            Deutsch-belgischer Gewichtstarif für Pakete ≤ 5 kg: 0,80 M, sperrig: 1,20 M;

            Bei unfrankierten Paketen ≤ 5 kg wird ein Zuschlag von 0,10 M erhoben.

            Deutsch-belgische Versicherungsgebühr für Pakete ≤ 5 kg: 0,20 M je 600 M.

            Pakete >5 kg, deutsche und belgische Tarife und Gebühren

            Deutscher Gewichtstarif für Pakete >5 kg:  s. C1.1.                       

            Belgischer Gewichtstarif für Pakete >5 kg:

              > 5 kg – 10 kg :  0,80 M;

             >10 kg , je kg : 0,08 M;

            wenn der resultierende Betrag nicht durch 5 Pf. teilbar ist, muss auf den nächst-höheren durch 5 Pf.

            teilbaren Betrag aufgerundet werden.

            Deutsch-belgische Versicherungsgebühr für Pakete >5 kg: 0,20 M je 600 M.

 

C2.3    siehe C.1.3

 

C3       Über Belgien und England 01.04.1881 – 23.08.1889

         Pakete nach Griechenland  über Belgien, England sind bis 50 kg mit oder ohne Wertangabe bis

            Pyräus (Athen), Nauplia, Syra, Corfu, Kephalonien, Zante, Cerigo mittels Spediteur möglich. Für

            Pakete bis 5 kg wird ein Einheitsgewichtstarif eingeführt. Für Pakete >5kg müssen der deutsche und

            der belgisch-britische Gewichtstarif  addiert werden. Bei Wertpaketen müssen bis 30.09.1881 die

            deutsche und die belgisch-britische Versicherungsgebühr dazu gezählt werden, ab 01.10.1881 muss

            die deutsch-belgisch-britische Versicherungsgebühr dazu addiert werden. Für „colis finance“ gelten

            eigene Regelungen. Die Pakete nach Pyräus, Nauplia, Syra sind bis London und die Pakete nach

            Corfu, Kephalonien, Zante, Cerigo bis Liverpool zu frankieren., die Kosten für den Transport bis

            zu den Bestimmungsorten sind vom Absender mittels  Frankozettels zu tragen.

 

 

C3.1    Der Einheits-Gewichtstarif bis Southampton beträgt für Pakete ≤ 5 kg: 2,85 M; Sperrgut: + 0,25 M;

            Versicherungsgebühren, s. C.3.3

 

C3.2    Bei Paketen >5 kg müssen der Deutsche und der belgisch-britische Gewichtstarif  summiert werden.

            Deutscher Gewichtstarif s. Tab. 1a;

 

Tabelle 5      Belgisch-britischer Gewichtstarif bis London 01.04.1881 – 23.08.1889

kg

M

 

kg

M

 

kg

M

 

kg

M

>5-10

2,80

 

>20-21

5,25

 

>30-31

7,45

 

>40-41

9,65

>10-11

3,05

 

>21-22

5,45

 

>31-32

7,65

 

>41-42

9,85

>11-12

3,25

 

>22-23

5,70

 

>32-33

7,90

 

>42-43

10,10

>12-13

3,50

 

>23-24

5,90

 

>33-34

8,10

 

>43-44

10,30

>13-14

3,70

 

>24-25

6,10

 

>34-35

8,30

 

>44-45

10,50

>14-15

3,90

 

>25-26

6,35

 

>35-36

8,55

 

>45-46

10,75

>15-16

4,15

 

>26-27

6,55

 

>36-37

8,75

 

>46-47

10,95

>16-17

4,35

 

>27-28

6,80

 

>37-38

9,00

 

>47-48

11,20

>17-18

4,60

 

>28-29

7,00

 

>38-39

9,20

 

>48-49

11,40

>18-19

4,80

 

>29-30

7,20

 

>39-40

9,40

 

>49-50

11,60

>19-20

5,00

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

           

Tabelle 6      Belgisch-britischer Gewichtstarif bis Liverpool 01.04.1881 – 23.08.1889

kg

M

 

kg

M

 

kg

M

 

kg

M

>5-10

4,10

 

>20-21

8,35

 

>30-31

10,55

 

>40-41

12,75

>10-11

4,75

 

>21-22

8,55

 

>31-32

10,75

 

>41-42

12,95

>11-12

4,95

 

>22-23

8,80

 

>32-33

11,00

 

>42-43

13,20

>12-13

5,20

 

>23-24

9,00

 

>33-34

11,20

 

>43-44

13,40

>13-14

5,40

 

>24-25

9,20

 

>34-35

11,40

 

>44-45

13,60

>14-15

5,60

 

>25-26

9,45

 

>35-36

11,65

 

>45-46

13,85

>15-16

6,55

 

>26-27

9,65

 

>36-37

11,85

 

>46-47

14,05

>16-17

6,75

 

>27-28

9,90

 

>37-38

12,10

 

>47-48

14,30

>17-18

7,00

 

>28-29

10,10

 

>38-39

12,30

 

>48-49

14,50

>18-19

7,20

 

>29-30

10,30

 

>39-40

12,50

 

>49-50

14,70

>19-20

7,40

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

C3.3    Pakete mit Wertangabe

            01.04.1881 – 14.07.1881 gilt für alle Wertpakete derselbe Tarif:

            Zur deutschen Versicherungsgebühr (s. C1.1 Tab. 1b) muss die belgisch-britische Versiche-

            rungsgebühr von 0,50 M je 500 M  hinzugezählt werden.

            Ab 15.07.1881 – 30.09.1881 bleibt dieser Tarif für die normalen Wertpakete bestehen aber für die

            colis finance“ wird wieder  der alte Werttarif angewandt, s. C1.3

            Vom 01.10.1881 – 23.08.1889 gelten folgende deutsch-belgisch-britischen Versicherungsgebühren

            für Wertpakete:

          Bei normalen Wertpaketen beträgt die Versicherungsgebühr 0,24 M je 200 M     

          Bei Wertpaketen, die Silber gemünzt oder in Barren enthalten:

 

Versicherungsgebühr für Pakete,  die Silber enthalten

nach London je 200 M

Nach Liverpool je 200 M

0,32 M

0,42 M

           

             

 

 

 

 

                Bei Wertpaketen, die Gold, Quecksilber, Platin, Wertpapiere, Edelsteine („colis finance“) enthalten:

 

     Versicherungsgebühr für „colis finance

nach London je 200 M

 

nach Liverpool je 200 M

Bis 16 000 M

0,40 M

 

Bis 16 000 M

0,50 M

>16 000 - 21 200 M

0,08 M

 

>16 000 – 19 600 M

0,08 M

>21 200 – 21 400 M

0,16 M

 

>19 600 – 19 800 M

0,14 M

>21 400 M

0,32 M

 

>19 800 M

0,42 M

 

            Wenn der resultierende Betrag nicht durch 5 Pf. teilbar ist, muss auf den nächst-höheren durch 5 Pf.

            teilbaren Betrag aufgerundet werden.

  

 z.B. Versicherungsgebühr für ein colis finance Wert 22 000 M nach London:

              32,00 M + 2,08 M + 0,16 M + 0,96 M  = 35,20 M