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Bild 45
    45: 3 Pfennig
   
Varianten: a, aa, b, c, ca, cb, d, e




Bestimmung der Farbvariante einer Marke

Ein erster Blick auf eine 3Pfennig Marke entscheidet, ob sie zu einer braunen oder zu einer ockerfarbenen Variante gehört. Alles, was mindestens so braun ist wie lebhaftockerbraun oder schwärzlichbraunocker  oder grauer, gehört zu der braunen Gruppe; die Marken mit braunockeren bis dunkelockeren oder noch helleren, gelberen oder roteren Tönen gehören in die ockerfarbene Gruppe.

Die Gruppe der braunen Marken

Hier hilft zunächst das Stempeldatum für eine grobe Einteilung:

Stempeldatum
Variante
10.1889-9.1891
a, aa
10.91-12.1892
a, b
1.1893-6.1899
b
7.1899-1900
hell: cb
8.1899-1900
dunkel: e

Zur Abgrenzung (s. auch Vergleich 45a - aa - b):

a gegen aa:

In den ersten zwei Jahren bis September 1891 kommt nur die a Variante vor und ihre dunkle Abart aa, die sehr selten ist. Die a schwankt  in ihrer Helligkeit. Es kommen auch dunklere Exemplare vor. Die aa haben zur Abgrenzung gegen fast genauso dunkle a in ihrer Farbe deutliche Anteile von ungelösten dunklen Farbpartikeln, die fast schwarz wirken und daher auch als Lampenruß bezeichnet wurden. Diese Partikel dürfen nicht nur vereinzelt sondern müssen vielfach vorkommen.  Dadurch wirkt das Markenbild etwas schwärzer als entsprechend dunkle a Marken. 

a gegen b:

In der Übergangszeit ab 10.1891  und auch noch im Jahre 1892 kommen sowohl a Marken als auch b Marken vor. Im Durchschnitt sind die a Marken heller und gelblicher braun als die b Marken, die einen leichten Grauton haben. Die Farbtöne der a-Marken liegen zwischen lebhaftockerbraun und orangebraun, ohne diese Eckwerte zu erreichen. Die b-Marken liegen zwischen ockerbraun und braun jeweils aber mit einer Tendenz in Richtung graubraun. Es gibt weiterhin auch hellere b, die meist einen stärkeren Grauanteil besitzen.
Die a Marken haben in der Regel ein unruhiges Druckbild, während die b dagegen gleichmäßig gefärbt ist. Hält man a Marken unter das Licht einer Glühfadenlampe, so wird ihre Farbe deutlich in Richtung gelbbraun verschoben, b Marken verändern sich dagegen kaum in Richtung braun.

cb gegen e:

Diese
beiden gleichzeitig auftretenden  Varianten sind deutlich unterschieden. Die cb ist mit lebhaftockerbraun gut beschrieben, die e dagegen mit dunkelockerbraun, manchmal mit einem leichten Olivton. Beide Varianten schwanken nur sehr wenig in ihrer Farbwirkung.
Die e Marken sind zusätzlich von allen anderen durch ihren UV-Ton unterschieden. Die e Marken zeigen ein rötliches Schwarz unter UV, alle anderen haben verschiedene Brauntöne. Die b Marken können dabei fast schwarz wirken, der bräunliche oder graue Ton bleibt aber erkennbar. Der UV-Test ist in den späten Jahren wichtig, weil b Nachläufer auch 1899 nicht so selten sind.

cb gegen a:

Bei Marken ohne erkennbares Stempeldatum ist eine Unterscheidung zwischen seltenen sehr hellen ockerbraunen a Marken und den cb kaum möglich. Meistens hat die cb jedoch die wärmere Farbe.


Die Gruppe der ockerfarbenen Marken (c, ca, d)

Diese Gruppe besitzt ein weites Farbenspektrum um die Farben ocker, braunocker und schwärzlichocker. Es kommen dabei gelbliche, bräunliche und rötliche Töne in allen Schattierungen vor, ohne dass diese irgendwie abzugrenzen wären. Ebenso schwanken die Helligkeitswerte. Im Gegensatz zu der braunen Gruppe hilft das Stempeldatum hier fast gar nicht, da alle drei Varianten fast gleichzeitig verwendet wurden.

c:
Alle diese Farben werden der Variante c zugeordnet. Lediglich wenn die Farben deutlich ins extrem gelbliche oder rötliche tendieren werden sie gesondert katalogisiert.

ca,d:
Dabei muss für eine ca der Gelbton stärker sein als bei ocker und für eine d der Rotton stärker als bei lebhaftbraunocker. Da hier alle Abstufungen vorkommen, fällt es auch den Prüfern nicht leicht, eine präzise Trennlinie durchzuhalten. Insbesondere manche Gotw. Zenker geprüfte ca und d Marken werden heute eher als Grenzfälle der c zugeordnet.


Beschreibung der einzelnen Varianten

Die Beschreibung jeder Variante enthält in der Kopfzeile Michel-Nr. und Michel-Farbbezeichnung sowie das Frühdatum und die Hauptverwendungszeit in Klammern, beide Angaben nach Jäschke-Lantelme <Abweichende Frühdaten der Arbeitsgemeinschaft in spitzen Klammern>. Es folgen eine oder mehrere farbliche Darstellungen sowie eine kurze Beschreibung, in der Farbbezeichnungen, die Farben des Michel-Farbenführers benennen, kursiv gedruckt sind.
 

45 a  gelblichbraun 16.10.1889 (1889-1892)

Bild 45aBild 45aBild 45aBild 45a

Diese Variante ist die erste, die sofort nach der Ausgabe auftritt. Sie gibt es in verschiedenen Farbtönen und Helligkeitsgraden  um ockerbraun mit einer Tendenz in Richtung orangebraun (Bild 1 und 2). Dunkle Marken (Bild 3) geraten in die Nähe der aa, jedoch fehlen die ganz dunklen Einsprengsel. Helle ockerbraune a
haben Ähnlichkeit mit den cb Marken. Bei Marken mit einem Grauton wird die b fast erreicht (Bild 4 mit einem hellen Beispiel). Der Farbauftrag ist unruhig (mit helleren und etwas dunkleren Farbstellen) und oft porös, d. h. es gibt ungefärbte Einsprengsel in der Farbfläche. Es gibt aber auch vollflächig gefärbte Exemplare. Betrachtet man a und b Marken, die unter Tageslicht fast gleichfarbig wirken, unter dem Licht einer Glühfadenleuchte, so erscheinen die a Marken in einem wärmeren Braunton in Richtung gelbbraun, während die b Marken ihren (grau)braunen Ton im wesentlichen beibehalten.
  


45 aa dunkel(gelblich)braun 24.10.1889 (1889-1890)


Bild 45 aa

Diese seltene Variante ist insbesondere gegen die a abzugrenzen. Sie ist in der Regel dunkler, etwa dunkelockerbraun mit einem leichten Rotton in Richtung braun aber auch teilweise mit einem leichten Grauton, der sie in die Nähe dunkler b Marken bringt. Am Farbton unter Tageslicht lassen sich aa Marken nicht eindeutig von a, b oder e abgrenzen. Hauptmerkmal ist ein unter stärkerer Vergrößerung deutlich sichtbarer Anteil von nicht gelösten Farbpartikeln, die sich als dunkle Punkte bemerkbar machen und das Druckbild unruhig wirken lassen (Der Begriff Lampenruß, der in diesem Zusammenhang geprägt wurde, ist in soweit irritierend, als es sich nicht um schwarze oder dunkelgraue Farbteile handelt!). Diese dunklen Punkte dürfen nicht nur vereinzelt vorhanden sein. Daneben hat die aa das schon unter a beschriebene unruhige Druckbild. Häufig ist zudem das Druckbild trocken mit einzelnen kleineren unbedruckten Einsprengseln.

Sowohl a, b als auch e Marken können die Dunkelheit von aa Marken erreichen und bei helleren aa sogar dunkler ausfallen.
  


45 b mittelbraun 10.10.1891<ArGe ..7.91> (1891-1897)

Bild 45b hell45 b dunkel45 b dunkel braun
Bild 45b hell

Diese Variante gibt es in zahlreichen Farbtönen, die alle einen mehr oder weniger starken Grauton haben. Grundfarbe ist wieder (dunkel)ockerbraun bis braun, jedoch mit einer Tönung in Richtung auf graubraun, das aber nicht erreicht wird. Ähnlichkeiten gibt es sowohl mit a und aa einerseits, als auch mit e Marken.
Der Farbauftrag ist oft gleichmäßig, in den ersten Jahren aber auch porös. Die Farbe wirkt unter Vergrößerung  unruhig mit dunkleren und helleren Tönen, die dunkleren Bereiche sind jedoch keine einzelnen Punkte nicht gelöster Farbe - wie bei aa - sondern kleine Farbflecken, denen man ansieht, dass das Papier die Farbe in unterschiedlicher Stärke angenommen hat. Betrachtet man a und b Marken, die unter Tageslicht fast gleichfarbig wirken, unter dem Licht einer Glühfadenleuchte, so erscheinen die a Marken in einem wärmeren Braunton in Richtung gelbbraun, während die b Marken ihren (grau)braunen Ton im wesentlichen beibehalten. e Marken erscheinen unter UV-Licht in einem rötlichen schwarz, während dunkle b Marken zwar auch oft fast schwarz wirken, ein Rest von graubraun aber noch erkennbar bleibt.


45 c hellockerbraun 30.9.1897 (1897-1900)

Bild 45 c gelblichBild 45c rötlich
Bild 45c bräunlich

Diese Variante umfasst alle Farbtöne von ocker (Bild 1) über braunocker (Bild 2) bis schwärzlichocker (Bild 3) in verschiedenen Helligkeitsabstufungen. Die Abgrenzung gegen ca und d ist schwierig. Man sollte nur eindeutige Stücke diesen beiden Abarten zuordnen. Zur Abgrenzung helfen weder das Stempeldatum noch das UV-Licht. Obwohl viele ca Marken unter UV-Licht ins olive und d Marken ins braune tendieren, ist dies jedoch kein sicheres Zeichen.
Auch die Prüfer haben es schwer, auf Dauer eine eindeutige Abgrenzungslinie durchzuhalten. Es gibt eine Reihe von Gotw. Zenker geprüfte ca und d Marken, die heute unter c fallen würden.
Es treten Verfärbungen sowohl ins orange als auch ins rote auf. Insbesondere rötliche Marken, bei denen die Farbe ins Papier ausgelaufen erscheint sind verfärbt und keineswegs d Marken.


45 ca hellocker 10.2.1898 (1898-1900)


Bild 45 caBild 45ca

Für diese Variante ist der deutlich vorhandene Gelbstich signifikanter als ihre Helligkeit (Bild 1 und 2). Farben zwischen
lebhaftocker und gelbocker treten auf. Manchmal ist auch schon ein leichter oliver Schimmer zu bemerken, wie ihn schwärzlichgelbocker hat. Dieser Olivton setzt sich dann unter UV-Licht teilweise fort.
Stark aufgehellte oder stark olivtönige Marken können verfärbt sein.


45 cb lebhaftorangebraun 22.7.99 (1899-1900)


Bild 45 cbBild 45cb

Diese Variante umfasst Marken, deren Farbe leicht um die  Farbtöne
lebhaftockerbraun (Bild 1) oder schwärzlichbraunocker (Bild 2) schwankt. Sie erinnern an die helleren a Marken, jedoch klärt das Stempeldatum schnell den Unterschied. Der Farbauftrag ist in sich unruhig, aber nicht löchrig.
 

45 d lebhaftbraunocker 22.12.1897 (1898-1900)


Bild 45dBild 45d

Die Farbe
lebhaftbraunocker hat noch nicht den typischen Rotton, den diese Variante prägt und der früher mit rötlichocker zutreffend bezeichnet wurde. Typischerweise muss der Farbton der d in Richtung braunorange verschoben sein, dabei kommen Marken recht unterschiedlicher Helligkeit vor (Bild 1 und 2). Es gibt jedoch auch ausgesprochen rötliche Marken, deren Farbe in das Papier ausgelaufen erscheint und die auch von der Rückseite her rötlich erscheinen. Diese Marken gelten als verfärbt und werden zu c gerechnet. Unter UV-Licht treten vermehrt Brauntöne auf, sie sind jedoch nicht signifikant.


45 e dunkelockerbraun  ..8.1899 <ArGe 30.11.99> (1899-1900)

Bild 45 e
Bild 45eBild 45e

Für diese Variante treffen die Bezeichnungen
dunkel- bis schwärzlichockerbraun (Bild 1 und 2)
am genauesten, aber auch etwas braunere Stücke kommen vor (Bild 3). Häufig tritt ein leichter Olivbeiton auf, der dieser Variante früher die Bezeichnung olivbraun eingebracht hat. Ähnlichkeiten zeigen die spät auftretenden Nachläufer der b. Die UV-Leuchte bringt Klarheit: Die e Marken wirken unter UV-Licht (rötlich)schwarz.  Die im Tageslicht ähnlichen b sind höchstens schwarzbraun bis schwarzgrau.
 
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