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   Bild 46      

    46: 5 Pfennig
   
Varianten: a, aa, b, ba, c



Bestimmung der Farbvariante einer Marke

Die Zuordnung einer 5 Pfennig Marke zu einer der Hauptvarianten a, b oder c stellt den Sammler in den ersten Jahren vor einige Probleme.  Die Farben aller drei Varianten liegen oft dicht beieinander und die Farbdarstellungen des Farbenführers geben keine konkreten Vergleichsmöglichkeiten (die Farbe grün des Farbenführers wird unten nur zur Beschreibung der verschiedenen Helligkeitsstufen benutzt), daher erscheint das Stempeldatum als erstes grobes Unterscheidungsmerkmal angebracht:

Auftreten der Varianten a, b und c

Stempeldatum
Variante
10.1889-6.1890
a
7.1890-9.1890
a, b
10.1890-12.1892
a, b, c
1893-1900
c

Es ist also die Zeit von 7.1890 bis Ende 1892, in der das Datum keine Klärung ergibt. Daher ist für diesen Zeitraum eine genauere Betrachtung notwendig, die ohne ausreichendes Vergleichsmaterial schwierig bleibt - eine Prüfung ist daher anzuraten. Dies gilt ebenso für die beiden Sonderformen aa und ba, die sich  weniger durch die Dunkelheit der Farbe - es gibt sowohl sehr dunkle a als auch dunkle b Marken - als durch den besonderen Farbauftrag unterscheiden. Dazu wird auf die Beschreibung der Varianten verwiesen.
Die folgenden Betrachtungen gelten nur für Marken mit fast weißem Papier. Bei Marken mit gelblichen Papieren ist es ohne Vergleichsmaterial hoffnungslos, in Grenzfällen eine Zuordnung sicher vorzunehmen. Ebenso sollte man nicht versuchen, Marken ohne Stempeldatum zuzuordnen, da manche spätere c Marken kaum von a oder b Marken zu unterscheiden sind.


Beschreibung der einzelnen Varianten

Die Beschreibung jeder Variante enthält in der Kopfzeile Michel-Nr. und Michel-Farbbezeichnung sowie das Frühdatum und die Hauptverwendungszeit in Klammern, beide Angaben nach Jäschke-Lantelme <Abweichende Frühdaten der Arbeitsgemeinschaft in spitzen Klammern>. Es folgen eine oder mehrere farbliche Darstellungen sowie eine kurze Beschreibung, in der Farbbezeichnungen, die Farben des Michel-Farbenführers benennen, kursiv gedruckt sind.


46a grün 5.10.1889 (1889-1892)

Bild 46aBild 46aBild 46aBild 46a

Die a Marken haben ein gedecktes Grün ohne jeden Gelbanteil und meist einen leichten Grauschimmer (Bild 1 und 2), es gibt aber durchaus auch kräftiger grüne Töne (Bild 3 und 4); die Farbe grün des Farbenführers ist zu blaustichig und ihr fehlt ein entsprechender Grauanteil. In der Helligkeit liegen sie zwischen grün und schwärzlichgrün. Der Farbauftrag ist unruhig und oft körnig. Im Vergleich zu b Marken fehlt deren - machmal sehr geringer - Gelbstich. Gegenüber den c Marken aus dieser Zeit fehlt der leichte Blauschimmer dieser frühen c, die auch oft etwas heller ist als die meisten a.



46aa dunkel(grau)grün  ..11.89 (1890-1891)

Bild 46aa Ausschnitt 46aa Ausschnitt 46a

Diese Variante zeigt eine deutlich dunklere Farbe als die a, sie sollte dunkler als schwärzlichgrün sein. Zusätzlich muss der Farbauftrag sehr dunkle nicht gelöste Farbpartikel enthalten, die fast schwarz wirken und daher fälschlich als 'rußig' bezeichnet werden.
Die Abgrenzung zwischen sehr dunklen a und aa Marken ist schwierig - dies zeigen auch die beiden Ausschnitte links aa rechts a - aa Marken sollten daher geprüft sein.


46b gelblichgrün 23.6.90 <ArGe 9.1.90> (1890-1891)

Bild 46bBild 46bBild 46b

Die b Marken haben alle einen Gelbanteil in ihrem grün. Ist dieser deutlich, so ist eine Zuordnung nicht schwierig. Bei Marken mit Grauanteil wird dann die Farbe olivgrün erreicht (Bild 1). Oft ist dieser Gelbanteil aber nur gering und die Grenze zwischen a und b Marken erscheint nur undeutlich (Bild 2 und 3). Die Helligkeit liegt dann meistens zwischen grün und dunkelgrün. Das Druckbild der b ist unruhig, man sieht, dass die Farbe unterschiedlich stark vom Papier aufgenommen wurde, sie wirkt transparent und oft glänzend. Dies gilt besonders für dunkle b, die nicht wesentlich heller ausfallen als ba Marken.


46ba dunkelgelb(lich)grün  15.1.1891 (Herbst 1891)

Bild 46ba Ausschnitt 46ba Ausschnitt 46b


Diese seltenste 46er Marke hat neben ihrem dunklen leicht gelblichen Ton vor allem ein Merkmal: der Farbauftrag ist cremig, gleichmäßig, deckend und matt (Bild 2). Die Dunkelheit der Farbe wird durch einen geringen Anteil von Schwarz erreicht. Dabei können auch wenige unbedruckte Flecken - wie sonst bei porösem Druck - auftreten. Dunklere b Marken sind eher leicht fleckig, d. h. es gibt heller und dunkler gefärbte Stellen, und der Farbauftrag ist oft glänzend (Bild 3). Die langen aufliegenden Papierfasern bleiben hell und die dunklen Stellen sind dunkelgrün (ohne schwarze Anteile).
Unter UV-Licht ergibt sich ein grünliches Schwarz, das leider nicht viel zur Klärung beiträgt, da viele andere dunkle Marken ebenfalls unter UV fast schwarz wirken und so eine Entscheidung erschwert wird.


46c opalgrün 1.10.1890 (1891-1900)

Bild 46cBild 46cBild 46 c

Diese Variante ist bei weitem die häufigste und ab 1893 die allein vertretene Marke. Die Farbe schwankt um die Farbe grün. Für die Zeit von 10.1890 bis Ende 1892 ist eine Abgrenzung zu a nicht leicht. Im Vergleich zu den a Marken ist ein leichter Farbschimmer in Richtung graublau signifikant (Bild 1 und 2). Gerade 1891 und 1892 wird aber der Blaustich der Farbe grün noch nicht erreicht. Die c Marken wirken häufig etwas blasser als die a Marken, aber es gibt auch dunklere Exemplare.
In der langen Verwendungszeit gibt es eine ganze Reihe von verschiedenen Tönen, die teilweise sehr stark ins blaue tendieren (Bild 3) (für diese Nuancen trifft dann die Bezeichnung (dunkel)opalgrün), aber auch Marken, die sich von a Varianten (dort Bild 2) kaum unterscheiden oder fast an b Marken (dort Bild 2) heranreichen. Ohne das Stempeldatum dürfte daher jeder Laie bei der Bestimmung solcher Marken ratlos sein.


Bild 46c dunkelBild 46c hell

Unter den c Marken  finden sich selten sehr dunkle  Marken
(c/1), die stark blaustichig (etwa schwärzlichopalgrün) (Bild 1) oder schwärzlichgrün (ähnlich aa) fast ohne Blaustich ausfallen oder sogar in die Nähe der ba geraten können. Ebenso gibt es auch sehr helle Marken (c/2)  in Richtung lebhaftsmaragdgrün (Bild 2). Beide Varianten sind in der Literatur erwähnt, wurden jedoch nicht in den Michel Katalog aufgenommen. Sie sollten gesondert aufbewahrt werden.








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